Aktuell werden Autismus-Spektrum-Störungen nach der ICD-10-GM diagnostiziert, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben wird. Die ICD-10-GM (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, German Modification) ist ein sog. diagnostisches Klassifikationssystem. In Kapitel V (Psychische und Verhaltensstörungen) sind die Autismus-Spektrum-Störungen den (tiefgreifenden) Entwicklungsstörungen untergeordnet. Es werden die folgenden Formen unterschieden:
Bei Vorliegen einer komorbiden Störung muss diese auch diagnostiziert werden. Man kann dann entscheiden, welche Form der Unterstützung die richtige ist.
Voraussichtlich 2017 wird die ICD-11 erscheinen. Unter dem folgenden Link kann man verfolgen, wie die Autismus-Spektrum-Störung nach der ICD-11 voraussichtlich eingeordnet wird. Mehr unter: http://id.who.int/icd/entity/437815624 (englisch).
Es ist wahrscheinlich, dass dann nur noch von einer Autismus-Spektrum-Störung mit unterschiedlichen Schweregraden gesprochen wird - wie schon im 2013 erschienenen DSM-V des amerikanischen Psychiatrieverbandes (APA, DSM-V, 2014).
Die „Autismus-Spektrum-Störung“ wird seit einigen Jahren als Sammelbegriff für die drei oben genannten „Störungskategorien“ benutzt. Ergebnisse diagnostischer Studien sprechen dafür, dass die drei Störungskategorien nicht getrennt voneinander, sondern auf einem gemeinsamen Autismus-Spektrum einzuordnen sind (Bölte, 2009).